Vererbte Narben

So heißt der Titel einer Dokumentation von Liz Wieskerstrauch. Die Doku schildert das erlittene Traumen nicht nur bei den Opfern Folgen hinterlassen, sondern auch bei deren nachfolgenden oder sogar übernächsten Generation. Anhand von Schilderungen der Kinder von Traumatisierten, aber auch von Tätern kamen Forscher zu diesem Ergebnis. Dabei war bedeutend, dass in den betroffenen Familien kaum oder gar nicht über die belastenden Ereignisse gesprochen wurde. Durch das Verhalten der Traumatisierten Eltern (auch Tätereltern) spürten deren Kinder eine Verunsicherung ihrer eigenen Wahrnehmung, z.B.: Die Mutter sagt zwar, dass nichts ist. Ich spüre aber, dass sie sich in einer bestimmten Situation irgendwie komisch verhält.

Kinder haben feine Antennen besonders für Stimmungen, Befindlichkeiten  der eigenen Eltern. Sie wollen ihren Eltern gefallen, sind von ihnen abhängig und nehmen deshalb unbewusst deren Verhaltensweisen an, und „übernehmen“ dadurch auch deren Trauma. Ohne dass die Kinder den realen Hintergrund der Eltern haben. Die später erwachsenen Kinder können sich dann eigene Stimmungsschwankungen, Ängste, Schlaftstörungen, etc. aber nicht erklären. Erst in einer eigenen möglichen Aufarbeitung kann das ursprüngliche Trauma der Eltern wieder zum Vorschein kommen.

Der Film schildert weiter, dass auch in Tierversuchen mit Mäusen nachgewiesen werden konnte, dass wenn Mäuse-Mütter vor der Geburt ihrer Mäuse-Kinder gestresst wurden, auch die Nachkommenschaft ein Stressverhalten zeigten.

Der Film ist eine z.T. sehr intensive Dokumentation über die Möglichkeit Traumas zu „vererben“. Es kommen mehrere Traumatherapeuten und Forscherinnen zu wort. Ein sehr empfehlenswerter Film.

Der Link dazu ist: www.youtube.com/watch?v=TuiJtREwjPc.