
„Die Erinnerungen, die man im Schweigen begräbt, sind die, die einen unaufhörlich verfolgen“.
Dieses Zitat aus dem Buch „Das Labyrinth der Lichter“ von Carlos Ruis Zafon zeigt in einem Satz was passiert, wenn wir versuchen Erinnerungen zu leugnen. Das Bewußtsein versucht Sachverhalte, die schmerzhaft, unangenehm oder beschämend sind in den hintersten Winkel unseres Verstandes zu deponieren. Am Besten auf Nimmer-Wiedersehen. Doch das funktioniert nicht so einfach. Wir müssen immer wieder daran arbeiten, das diese Erinnerungen ihr Gefängnis nicht verlassen. Sie müssen bewacht werden, weil sie sich bemerkbar machen.
Aus einem ganz bestimmten Grund: Das Thema konnte nicht abgeschlossen werden.
Es ist noch etwas offen. Wir konnten vielleicht Gefühle und/oder Gedanken, die mit der betreffenden Situation zusammenhängen nicht verarbeiten, in uns integrieren. Das war zu unangenehm, schambesetzt. Passte nicht zu unserem Bild von uns selbst.
Wenn wir es schaffen unsere Vorstellung von uns selbst weiter zu fassen, d.h. mit weniger Erwartungen und mehr Toleranz, dann gelingt uns eine Integration auch von unangenehmen Gefühlen und Gedanken. Ist es wirklich so wichtig, welches Bild wir nach Außen, anderen Menschen, dem Chef, der Freundin, dem Freund,… zeigen? Ist es nicht viel wichtiger, ob wir uns selbst mögen? Auch wenn das bedeutet, dass andere das nicht so cool finden.
Manchmal hilft einfach ein Moment des Innehalten, um zu erkennen was ich wirklich will und wer ich wirklich bin. Manchmal brauche ich dazu Hilfe um das feststellen zu können.