STEPPS-Fertigkeiten-Training

Erkennen und Annehmen der Erkankung

Stepps vermittelt zuerst einen Überblick über die Erkrankung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). BPS gilt als Fertigkeitenstörung, d.h. es ist nur ein Teil der Gesamtpersönlichkeit betroffen und da vor allem die Regulation von Emotionen und  Verhalten.

Es wird beleuchtet in wie weit Schemata bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung eine Rolle spielen. Sie sind in der Kindheit oder Jugend entstanden. Schemata sind Vorstellungen, extrem stabile Gedankenmuster oder Vorannahmen. Sie werden akzeptiert und nicht hinterfragt, sind extrem widerstandsfähig und der Person meist nicht bewusst. Sie werden durch Trigger ausgelöst, schaffen intensive Gefühle, welche dann zu Handlungen führen. Durch Schemata ausgelöste Gefühle und Gedanken führen dazu, dass das Gedankenmuster bestätigt wird. Sie bekommen eine Eigendynamik.

Anhand eines Fragebogens wird klar welche Schemata beim Klienten wirksam sind und wie intensiv. Anschließend wird gemeinsam erarbeitet wie mit Schemata anders umgegangen werden kann. Übrigens: Schemata sind bei allen Menschen aktiv !!!

Fertigkeitenvermittlung & -Training

Im zweiten Abschnitt des  STEPPS-Programms werden die fünf wichtigsten Fertigkeiten im Umgang mit der eigenen BPS vorgestellt. Diese werden anfangs gemeinsam trainiert. Sie sollen zu einer Regulation der Emotionen und Gedanken führen. Als Hausaufgabe sollen die Patienten diese Fertigkeiten eigenständig vertiefen. Betroffene berichten von einer deutlichen Verbesserung ihres Krankheitsbildes nach regelmäßiger Anwendung der Fertigkeiten:

• Distanz finden (Entspannen, tief atmen, Akzeptanz, Hier und Jetzt)
• Kommunizieren (Gefühle wahrnehmen und zulassen ohne Wertung)
• Eigene Gedanken hinterfragen (Verzerrung – Überprüfung, Veränderung)
• Sich ablenken (Tätigkeiten, Imagination, Selbstwürdigung)
• Probleme bewältigen (Erkennen, Handlungsmöglichkeiten sammeln, Planen)

Verhaltensänderungstraining

Im letzten Teil des Programms werden die gelernten Fertigkeiten gezielt eingesetzt um problembehaftete Verhaltensweisen positiv zu verändern. Die Anwendungsmethodik wird dem Patienten vorgestellt und gemeinsam trainiert. Die Intensivierung wird wieder als eigenständige Hausaufgabe umgesetzt. Das Verhaltenstraining beinhaltet ein wiederholtes Abfragen der angewandten Fertigkeiten im Hinblick auf

• Zielsetzung
• Essen und Schlafen
• Bewegung, Freizeit, körperliche Gesundheit
• Selbstschädigendes Verhalten
• Zwischenmenschliche Beziehungen

Helferteam
Das STEPPS-Trainingsprogramm zeichnet sich dadurch aus, dass ein sog. Helferteam aus dem Umfeld des Patienten gebildet wird. Jeder Kursteilnehmer bestimmt seine(n) Helfer selbst. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung werden die Helfer über das Programm informiert. Hier wird  ihnen nahe gebracht, wie sie die Betroffenen in kritischen Situationen unterstützen können.